Hospizabend

mit Anja Egbers

Seelsorge in Palliative Care

Spirituelle Begleitung in der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung

In den vergangenen Jahren hat sich die hospizlich-palliative Versorgung sterbender Menschen und ihrer An-/Zugehörigen mehr und mehr mit neuen Einrichtungen und Versorgungsformen im Gesundheitswesen etabliert. Ein dichtes Netz aus ambulanten Hospizgruppen, stationären Hospizen und Palliativstationen ist entstanden. Als jüngstes Angebot formieren sich die Teams der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung (SAPV), die Sterbende mit einer besonders komplexen Symptomatik zuhause in ihrer vertrauten Umgebung begleiten. Allen gemeinsam sind sie dem maßgeblich von Cicely Saunders entwickelten Palliative Care-Ansatz verpflichtet. Dieser Ansatz geht davon aus, dass Schmerz eine Vielzahl von Dimensionen aufweist ("Total Pain") und daher eine ganzheitliche Betreuung sterbender Menschen und ihrer An- bzw. Zugehörigen geboten ist. Körperliche, psychosoziale und spirituelle Aspekte sind dabei zu berücksichtigen. Die Begleitung erfolgt durch ein multiprofessionelles Team aus Ärzten/innen, Pflegekräften, Sozialarbeiter/innen, Physiotherapeuten/innen und weiteren Personen. Für die Berücksichtigung der spirituellen Bedürfnisse der Patienten/innen und ihrer An- bzw. Zugehörigen hat sich international der Begriff "Spiritual Care" herausgebildet. In Deutschland gibt es zwar erste wissenschaftliche Überlegungen zur theoretischen Fundierung von Spiritual Care am Spiritual Care-Lehrstuhl des Interdisziplinären Zentrums für Palliativmedizin der Universität München. Praktische Erfahrungen mit dem Konzept und seiner konkreten Umsetzung im deutschen Gesundheitswesen gibt es hingegen bisher kaum. Anders als in den USA, Großbritannien oder in den Niederlanden sind z. B. in den Krankenhäusern und Pflegeheimen keine Departements für "Spiritual Care" eingerichtet. Im angloamerikanischen Raum, wo Spiritual Care sich zunächst in der Hospiz- und Palliativversorgung entwickelt hat, sich aber auf das gesamte Gesundheitssystem ausgeweitet hat, sind Seelsorger/innen bereits seit Längerem in die Palliativteams integriert – allerdings vor anderen gesellschaftlichen und religiösen Hintergründen und in anders organisierten Gesundheitssystemen. Für Deutschland stellt sich verstärkt die Frage, wie Seelsorger/innen in den sich allmählich etablierenden hospizlich-palliativen Versorgungsformen mitarbeiten können/sollen.

An diesem Hospizabend soll es um die Frage gehen, was die beginnende Konzeptentwicklung zu Spiritual Care auch in Deutschland und im Bistum Osnabrück für die Arbeit kirchlicher Seelsorger/innen bedeutet. Anja Egbers ist als Referentin für Hospizarbeit und Trauerpastoral zuständig für diese Entwicklungen im Bistum Osnabrück.


Termin : Dienstag, den 24. September 2013
Ort :
im Konferenzraum des Hümmling Krankenhaus in Sögel
Anmeldung :
bei Michael Strodt (Tel. 05952 / 209 25 42)

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